Erlangen ist fränkische Provinz, mehr nicht? Ganz falsch! Erlangen ist eine DER Zukunftsstädte in Deutschland. Die einzigen, die sich über zu wenig Arbeit beschweren, sind die Mitarbeiter der Arbeitsagentur. Die Hightech-Branche boomt, speziell die Medizintechnik bietet viele Jobs in Erlangen, auch die Universität ist Spitzenklasse. Und wer ein dickes Gehalt mit nach Hause nehmen will, sollte erst recht mit einem Umzug nach Erlangen liebäugeln. Es gibt nur eine einzige Stadt in Deutschland, in der das Gehaltsniveau noch höher ist als in Erlangen…
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Erlangen ist für zweierlei bekannt. Da ist zum Einen die Friedrich-Alexander-Universität. Sie wurde schon 1743 gegründet und zählt heute zu den forschungsstärksten Unis Deutschlands. Fast 40.000 Studenten lernen in einem der 261 Studiengänge in fünf Fakultäten.
Die FAU liegt direkt neben dem Schlossgarten, dem grünen Zentrum der Unistadt. Ringsherum liegen die Unikliniken, Alter Wasserturm, Orangerie und Botanischer Garten, die Hugenottenkirche sowie die Stadtbibliothek – und zahlreiche Restaurants und Kneipen, in denen die Studenten den Tag ausklingen lassen.
Über die ganze Stadt verteilt ist Siemens, das zweite Aushängeschild Erlangens. Der Technologiekonzern hat hier seinen großen Campus, Werk und Trainingscenter. Auch das Medizintechnik-Spinoff Siemens Healthineers sitzt in Erlangen – und das MedMuseum obendrein, das den Besucher durch die Geschichte der Medizintechnik führt.
Erlangen-Bugberg ist das Nobelviertel der Stadt. Auch Stieglitzhof ist teuer, aber dennoch bei Jüngeren und Familien sehr beliebt. Röthelheimpark zählt zu den frischeren Wohnlagen, seitdem die Amerikaner in den 90er Jahren ihre Kasernen räumten. Dann gibt es noch Zentrum, Alterlangen und Bubenreuth — Stadtteile, in denen man nicht gerade günstig mietet oder kauft. Weitere Möglichkeiten findet man in Erlangen-Ost, Büchenbach, Buckenhofer Siedlung und in der Altstadt.
Arbeitslosigkeit ist in Mittelfranken ein Fremdwort, Jobs in Erlangen gibt es in Hülle und Fülle. In der Stadt Erlangen lag die Arbeitslosenquote im Mai 2019 bei 3,5 Prozent, im gesamten Landkreis Erlangen-Höchstadt sogar nur bei 1,8 Prozent.
In ganz Bayern liegt sie bei 2,7 Prozent, für ganz Deutschland beträgt der Wert 4,9 Prozent. Auch im mittelfränkischen Vergleich steht Erlangen glänzend da. So gibt es in Nürnberg 5,2 Prozent Arbeitslose, in Fürth 4,8 Prozent, in Ansbach 3,5 Prozent und in Schwabach 2,9 Prozent. Die beiden letztgenannten Städte sind aber nicht einmal halb so groß wie Erlangen.
Und die Aussichten für Jobsucher bleiben bis auf Weiteres gut. So gibt es in Erlangen 2019 mehr freie Stellen als im vergangenen Jahr. Seit Jahresbeginn haben die Arbeitgeber 1.528 offene Stellen an die Bundesagentur für Arbeit gemeldet. Das sind 13 mehr als im Vorjahreszeitraum.
Im Landkreis Erlangen-Höchstadt dagegen geht die Zahl der gemeldeten Vakanzen seit Jahresbeginn zurück – wie auch in vielen anderen Städten und Regionen Deutschlands.
Haarscharf schrammt Erlangen am Thron vorbei. Zwei Euro trennen die Franken von Platz eins der deutschen Gehaltsrangliste. Eine Vollzeitstelle in Erlangen bringt 4.633 Euro im Monat ein – in Ingolstadt sind es 4.635 Euro.
Dabei handelt es sich um den Medianwert, den die Bundesagentur für Arbeit ermittelt hat. Eine Hälfte der Gehälter befindet sich über dem Wert, die andere darunter. Die Marke von 4.000 Euro im Monat packen nur ganz wenige Städte in Deutschland. Erlangen zählt dazu, — genauso wie Stuttgart, München, Leverkusen oder Wolfsburg.
Für ganz Deutschland liegt das Mediangehalt bei 3.209 Euro. In der unmittelbaren Nachbarschaft ist Erlangen konkurrenzlos. Nürnberg weist ein Mediangehalt von 3.470 Euro auf, Fürth kommt auf 3.221 Euro und Bamberg auf 3.367 Euro.
Speziell für Ingenieure zählt Erlangen zu den attraktivsten Städten überhaupt. Sie verdienen nach Angaben von gehalt.de im Durchschnitt über 80.000 Euro pro Jahr. Nur Stuttgart und Frankfurt zahlen (etwas) mehr. Zum Vergleich: In Berlin gehen Ingenieure mit rund 58.000 Euro nach Hause, in Bremen mit 64.000 Euro, in Hamburg mit 68.000 Euro und in Düsseldorf mit 75.000 Euro.
IT-Fachkräften, die neu in den Beruf einsteigen, winkt in Erlangen sogar das beste Gehalt deutschlandweit. Sie können hier mit 57.953 Euro rechnen, in München mit 55.502 Euro. Diese Zahlen basieren allerdings noch auf einer Auswertung von gehalt.de aus dem Jahre 2016.
Das sind die wichtigsten Arbeitgeber, die Jobs in Erlangen schaffen:
Im Juni 2019 gab es eine Horrornachricht für Erlangen. Siemens kündigte an, in seiner Energiesparte 1.400 Stellen in Deutschland zu streichen, die meisten davon in Berlin und Erlangen.
Siemens ist für Erlangen nicht irgendein Arbeitgeber. Es ist das ökonomische Aushängeschild der Franken-Stadt. 1965 eröffnete man hier ein Forschungsgelände, das bis 2030 in mehreren Schritten modernisiert und erweitert werden soll. Auf einer Fläche von 75 Fußballfeldern entstehen neue Büro-, Forschungs- und Laborarbeitsplätze. Schon 2020 soll das erste neue Modul am Campus Erlangen – acht Bürogebäude, drei Parkhäuser und eine Kantine für rund 7.000 Mitarbeiter – bezugsfertig sein.
Erlangen ist für Siemens das „wesentliche Kompetenzzentrum“ des gesamten Konzerns. Mit 23.000 Mitarbeitern ist die Stadt einer der größten Siemens-Standorte weltweit. Hier werden Computertomografen und Medizintechnik hergestellt, Straßenbahnen, Züge, Gas- und Dampfturbinen entwickelt. In einem 1.300 Quadratmeter großen Prüf- und Testbereich widmet man sich der Entwicklung von Antriebstechnologien sowie Ladetechnologien für Hybrid- und Elektrofahrzeuge.
Auch für Auszubildende sind die Rahmenbedingungen exzellent. Sie können hier mit modernen CNC-Maschinen, Robotern und 3D-Druckern arbeiten. Alleine in Erlangen bildet Siemens nach eigenen Angaben fast 1.000 Azubis und dual Studierende aus.
Selbstverständlich ist Siemens der größte Arbeitgeber der Stadt. Dahinter folgt die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, die zweitgrößte Uni im Freistaat mit rund 14.000 Beschäftigten. Auf Platz drei folgt das Kerntechnikunternehmen Framatome, das in Erlangen ca. 2.800 Arbeitnehmer hat.
Die wichtigsten Arbeitgeber in Erlangen kommen aus diesen Bereichen:
So sitzt auch die von Siemens ausgegründete Medizintechnik-Sparte Siemens Healthineers in Erlangen. Im Juni 2019 suchte das Unternehmen unter anderem diese Fachkräfte:
Die Stärke Erlangens zeigte sich auch im Städteranking 2018 des Beratungsunternehmens IW Consult. Hier landete Erlangen auf Platz 4 von 71 untersuchten Städten. In der Unterkategorie Arbeitsmarkt belegte man sogar den Gold-Rang.
Schon zuvor hatte es Erlangen im Prognos-Zukunftsatlas 2016 unter die Top Ten-Regionen mit den besten Zukunftschancen in Deutschland gebracht. Hier landete die fränkische Stadt auf Rang 6 von 402 Regionen.
Erlangen ist eine Schwarmstadt. So nennen Immobilienexperten Städte, in die besonders viele junge Leute zwischen 15 und 34 Jahren ziehen.
Jobs sind hier im Überfluss vorhanden. Das Gehaltsniveau ist exzellent, das Mietniveau erträglich. Noch. Denn auch in Erlangen steigen die Mieten. Allein von 2017 auf 2018 zogen sie laut Immowelt um zwölf Prozent an. Mieter müssen jetzt 11,20 Euro für den Quadratmeter einplanen. Das ist mehr als in Nürnberg (10,10 Euro) und Fürth (9,70 Euro). Auch Würzburg (10,50 Euro) und Regensburg (11,00 Euro) sind nicht ganz so teuer wie Erlangen.
Im Vergleich zum mondänen München aber sind die Preise richtig bescheiden. In der Landeshauptstadt werden 18,10 Euro pro Quadratmeter fällig, in Ingolstadt 11,60 Euro. Insgesamt sind die Lebenshaltungskosten in München deutlich höher als in Erlangen, in Hamburg und Berlin aber niedriger. Sogar Lebensmittel kosten laut Financescout24 in Berlin 16 Prozent weniger als in Erlangen. Für Sport- und Freizeitangebote muss man in Berlin zwölf Prozent weniger zahlen.
Käufer einer Immobilie planen in Erlangen nach Immowelt-Angaben 3.730 Euro pro Quadratmeter ein. Auch das ist ein hohes Preisniveau. Städte wie Köln, Düsseldorf, Karlsruhe oder Nürnberg liegen bei etwas mehr als 3.000 Euro. Berlin befindet sich mit 3.790 Euro auf dem gleichen Level.
Zu Premium-Klasse zählen die Kaufpreise in Erlangen aber nicht. In Frankfurt, Ingolstadt oder Freiburg werden mehr als 4.000 Euro für den Quadratmeter abgerufen, in München sogar über 7.100 Euro.
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