Das Bewerbungsschreiben ist nichts, wovor man Angst haben müsste. Aber Respekt. Im Bewerbungsschreiben kommt Ihre Motivation für den Job richtig zum Ausdruck – oder eben nicht. Wichtig ist vor allem das Textliche. Ob Ihr Bewerbungsschreiben zündet, entscheidet sich daran, wie Sie den Text aufbauen, welche Schwerpunkte Sie setzen und wie geschickt Sie formulieren. Wir helfen Ihnen dabei…
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Was Sie nicht tun sollten: Im Bewerbungsschreiben einfach nur die Highlights Ihrer bisherigen Berufslaufbahn herunterrattern. Gießen Sie also nicht einfach Ihren Lebenslauf in einen Fließtext. Redundanzen vermeiden! Besser, Sie machen dem Adressaten im Bewerbungsschreiben klar, was Ihre Motivation für die ausgeschriebene Stelle ausmacht: Warum Sie sich beworben haben, warum Sie der richtige Kandidat für die Stelle sind und warum das Unternehmen Sie nehmen sollte. Das sogenannte AIDA-Modell bietet dafür einen sehr guten Orientierungsrahmen:
Hier finden Sie mehrere Vorlagen für Ihr Bewerbungsschreiben als WORD-Dokument und PDF zum Herunterladen und Bearbeiten:
Bewerbungsschreiben Praktikum Vorlage als PDF.
Bewerbungsschreiben Ausbildung Vorlage als PDF.
Bewerbungsschreiben Werkstudent Vorlage als PDF.
Bewerbungsschreiben Kundenbetreuer Vorlage als PDF.
Das Bewerbungsschreiben ist für den Gesamteindruck Ihrer Bewerbung enorm wichtig. Es sollte in einer vollständigen Bewerbungsmappe obenauf liegen – egal, ob es sich um eine normale oder um eine Kurzbewerbung handelt. Was Sie sich bewusst machen sollten: Mit dem Bewerbungsschreiben können sie sich positiv von anderen Bewerbern abheben. Wie Sie sich ausdrücken, welche Schwerpunkte Sie setzen – das zeigt dem Personaler, mit was für einer Persönlichkeit er es zu tun hat. Hier müssen Sie Interesse wecken und den Grundstein für den Bewerbungserfolg legen. Darum wichtig: Das Bewerbungsschreiben muss übersichtlich, prägnant und natürlich frei von Grammatik- und Rechtschreibfehlern sein. Formal gesehen umfasst das Bewerbungsschreiben eine Seite, maximal zwei Seiten. Bei einer E-Mail-Bewerbung können Sie das Anschreiben direkt in der Mail platzieren. Den tabellarischen Lebenslauf und Ihre Zeugnisse hängen Sie dann in einem PDF-Dokument an. Ein Deckblatt können Sie ebenfalls beifügen, es ist aber im Grunde überflüssig. So bauen Sie Ihre Bewerbungsmappe auf:
Eine Umfrage ergab vor einiger Zeit, dass Bewerber durchschnittlich 74 Minuten lang an ihrem Bewerbungsschreiben sitzen. Das ist viel Zeit. Um die Dauer zu verkürzen, orientieren Sie sich einfach an unseren besten und wichtigsten Tipps. Wir leiten Sie Schritt für Schritt durchs Bewerbungsschreiben – von der Einleitung über den Hauptteil mit Bezugnahme bis hin zum Schlussteil. So ist das Bewerbungsschreiben aufgebaut:
Der Briefkopf beginnt oben stets mit Ihren Kontaktdaten. Dazu zählen Ihr/e…
Darunter steht – so wie Sie es aus einem normalen Brief gewohnt sind – der Empfänger. Unerlässliche Angaben sind:
Schon in diesem Teil des Bewerbungsschreibens passieren oft die peinlichsten Fehler. Mal kommt es zu einem Buchstabendreher, dann wieder zu einem Fehler im Firmennamen. Bitte nicht schludern, sondern unbedingt Korrektur lesen und lesen lassen! Sonst vermasseln Sie bereits den so wichtigen ersten Eindruck.
Rechts im im Briefkopf setzen Sie das Datum ein. Bitte darauf achten, dass es sich um ein aktuelles Datum handelt – am besten das Versanddatum. Andernfalls lassen Sie durchblicken, dass Sie ein altes Bewerbungsschreiben auf Wiedervorlage gelegt haben. Üblicherweise schreibt man das Datum in der Form TT.MM.JJJJ. Also etwa so: 01.06.2020. Sie können die überflüssigen Nullen aber auch einfach streichen: 1.6.2020. Entscheiden Sie sich für eine von beiden Varianten. Welche, ist völlig egal – daran soll Ihre Bewerbung jedenfalls nicht scheitern.
Die Betreffzeile folgt nach dem Briefkopf. Sie fällt oft als Erstes ins Auge und gibt inhaltliche Orientierung – unterschätzen Sie also ihre Wirkung nicht. Zunächst mal sehen Sie bitte davon ab, das Wörtchen Betreff vor die Betreffzeile zu setzen. Das war früher mal üblich, ist es heute aber nicht mehr. Eine Zeile sollte die Betreffzeile nicht überschreiten – das wäre eindeutig zu lang. Sie sollte kurz, knackig und aussagekräftig sein. Nehmen Sie am besten Bezug auf das Stellenangebot beziehungsweise auf die Position, auf die Sich sich bewerben. Ein Betreff könnte etwa so lauten:
Je persönlicher die Anrede im Bewerbungsschreiben, desto besser. Dies schließt das berüchtigte Sehr geehrte Damen und Herren aus. Versuchen Sie unbedingt, Ihren exakten Ansprechpartner zu eruieren und reden Sie ihn oder sie persönlich an. Damit zeigen Sie, dass Sie sich Mühe gegeben haben, dass Sie in der Lage sind, Sachverhalte zu recherchieren, dass Sie professionell sind und dass Ihnen am Job wirklich etwas liegt. Nur im absoluten Ausnahmefall, wenn Sie wirklich keinen Ansprechpartner herausfinden können, behelfen Sie sich mit einem Sehr geehrte Damen und Herren. Auf das höfliche Sehr geehrte/r… sollten Sie aber keinesfalls verzichten. Ein flapsiges Hallo, Servus, Grüß Gott oder Moin moin ist für eine Bewerbung nicht angemessen. Bleiben Sie lieber bei dem Klassiker – übrigens auch dann, wenn Sie den Empfänger persönlich gut kennen:
Ihr stärkstes Argument gehört ganz an den Anfang des Bewerbungsschreibens. Beginnen Sie also ruhig mit einem Big Bang. Ihre Motivation für genau diesen Job müssen Sie ohne Verzögerung darlegen – gerne auch mit einem originellen Satz. Auch sollte sofort klar werden, dass Sie sich mit dem Unternehmen, Produkten, Services, Unternehmenskultur beschäftigt haben. Flechten Sie aktuelle Zahlen ein oder einen Bezug zu Presseberichten. Aber auch bitte hier kurz und bündig – nicht länger als drei bis vier Zeilen. Übertreiben Sie es nicht damit, dem Unternehmen Honig um den Bart zu schmieren. Eine Löffelspitze Honig ja, aber kein ganzes Glas. Grundsätzlich gilt: Emotionen wirken. Sie mögen nüchtern betrachtet der perfekte Kandidat sein und alle Fakten korrekt darstellen. Wenn dem Personaler aber – im übertragenen Sinne – Ihre Nasenspitze nicht gefällt, sinken Ihre Chancen dramatisch. Das gilt querbeet für alle Berufsbilder. Darum: Legen Sie ein wenig Leidenschaft an den Tag, was das Anschreiben angeht. Es ist gar nicht so schwer. Im Bewerbungsschreiben müssen Sie vermitteln, welche Projekte Sie wie und warum erfolgreich abgeschlossen haben – und warum Sie dies für die ausgeschriebene Stelle qualifiziert. Darum elementar wichtig im Bewerbungsschreiben: der erste Satz. Vermeiden Sie Einleitungssätze aus dem Standard-Baukasten wie „Hiermit bewerbe ich mich…“ Das ist öde und klingt bürokratisch. Und es sagt über Sie: Ihnen ist kein guter erster Satz eingefallen. Das gleiche gilt für althergebrachte Floskeln wie „Mit großer Freude habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen…“ Austauschbar, beliebig, unpersönlich. Noch schlimmer: „Ich bin team- und konfliktfähig…“ Das ist jeder – zumindest steht dieser Satz in gefühlt jeder Bewerbung. Aber wie kann man stattdessen ins Bewerbungsschreiben starten? Zum Beispiel, indem Sie anhand eines konkreten Beispiels klarmachen, dass Sie Talent und Leidenschaft mitbringen. Als Absolvent könnten Sie Studienschwerpunkte oder Praktika in den Vordergrund rücken, als Berufserfahrener bisherige Positionen und erfolgreich absolvierte Projekte. Aber nehmen Sie bitte unbedingt von Zitaten bekannter Geistesgrößen Abstand. Fremdschämgefahr! Sie sind es, der sich bewirbt, nicht Goethe, Schiller oder Hemingway.
Optimal: Auf persönliche Art und Weise schnell zum Punkt kommen. Wenn Sie mit dem Personaler bereits Kontakt hatten, sollten Sie im Bewerbungsschreiben unbedingt darauf Bezug nehmen. So bauen Sie Distanz ab und unterstreichen erste Gemeinsamkeiten. Aber das ist kein Muss. Steigen Sie mit einem Satz ein, der die Beweggründe Ihrer Bewerbung klar macht – oder Ihre Begeisterung für Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens. Ihre Motivation für den Job ist das wichtigste Element des Bewerbungsschreibens. Gleich an den Anfang damit! Zum Beispiel so:
Frechheit siegt. Das gilt nicht für jede Bewerbung, für manche aber schon. Natürlich kommt es auch auf die Persönlichkeit des Personalers an. Mag er es sachlich oder schätzt er eine Prise Humor? In diesem Zusammenhang nochmal der Hinweis: Unterschätzen Sie die Macht der Emotionen nicht. Humor spricht Emotionen an. Man kann es also gerne auch mal so versuchen:
Zugegeben, das ist kühn. Manche würden sogar sagen: dreist. Aber Chuzpe ist im Bewerbungsschreiben definitiv erfolgversprechender als übergroße Bescheidenheit. Apropos: Speziell Männer sollten nicht zu bescheiden auftreten. Das gefällt Personalverantwortlichen gar nicht, wie Laurie Rudman von der Rutgers University in New Jersey vor einiger Zeit herausgefunden hat. Es lässt sie schwächer, unambitionierter und unsicherer wirken. Es gibt aber noch weitere Alternativen für einen guten Einstieg. Zum Beispiel den Storytelling-Ansatz:
Auch das ist witzig, bildet aber gleichzeitig einen echten Mehrwert ab. Natürlich handelt es sich in allen Fällen nur um Anregungen. Schreiben Sie diese bitte nicht wörtlich ab. Denn Personaler sind keine Idioten. Wer eine außergewöhnliche Formulierung vorfindet, könnte ihren Ursprung ja auch mal googeln. Sie müssen im Bewerbungsschreiben schon Ihren eigenen Stil und Ihren eigenen Einleitungssatz finden, der auch zum Rest des Anschreibens passt. Ganz ohne eigene Leistung und Hirnschmalz geht es leider nicht.
Wie Sie nicht ins Bewerbungsschreiben einsteigen sollten? Hier ein paar Beispiele:
Dass Sie über einen ganz tollen Abschluss verfügen, sieht der Personaler schon in Ihrem Lebenslauf. Die Ausbildung bringen Sie bitte im Lebenslauf unter, nicht im Anschreiben. Natürlich ist ein guter Abschluss ein echtes Argument, aber im Bewerbungsschreiben sollten Sie mehr Wert auf Ihre Motivation und Ambitionen legen.
Ihre Ziele gehören ins Bewerbungsschreiben, natürlich. Aber nicht unbedingt die Ziele, die über die angestrebte Position und das Unternehmen hinausgehen. Ihre Karrierepläne bringen Ihnen nur Pluspunkte, wenn sie mit den Zielen des Arbeitgebers deckungsgleich sind, wenn er selbst auch etwas davon hat.
Auf gar keinen Fall schreiben Sie im Bewerbungsschreiben, warum der alte Job zum Schluss unerträglich für Sie war. Das mag zwar als unterschwelliges Kompliment für Ihren neuen Arbeitgeber in spe gemeint sein, wirkt aber nicht wie eines. Sie setzen sich vielmehr negativ als Querulant und Nörgler in Szene.
Der Hauptteil im Bewerbungsschreiben sollte nicht allein aus Aufzählungen bestehen. Sie sollten die wesentlichen Stärken und Kompetenzen herausstellen, die für diesen Job wichtig sind – und nur die. Qualität geht in diesem Fall vor Quantität. Konzentrieren Sie sich im Bewerbungsschreiben auf die persönlichen Qualifikationen und Ihre Soft Skills. Die sind vielen Personalern besonders wichtig. Es ist allerdings wirklich schwer, die eigenen Soft Skills so ganz ohne Phrasendrescherei herauszuarbeiten. Aber erstens nicht unmöglich und zweitens auch extrem wichtig für den Erfolg Ihres Bewerbungsschreibens. Was nicht gut ankommt, sind typische Floskelsätze und Ich-Formulierungen wie zum Beispiel:
Eintönig, beliebig und auch egozentrisch. Viele Bewerbungsschreiben enthalten solche Ich-Formulierungen. Für Sie ist das eine große Chance, sich von der Masse abzuheben. Und zwar so: Beschreiben Sie ganz kurz ein Projekt, in dem Ihre Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke zum Ausdruck kam und entscheidend zum Erfolg beigetragen hat. Am besten formulieren Sie natürlich so, dass Ihre Kommunikationsstärke schon im Bewerbungsschreiben selbst sichtbar wird. Beispiel:
Im Rahmen meiner vorherigen Tätigkeit habe ich das Projekt XY aus der Taufe gehoben und federführend geleitet. Die Kollegen habe ich dafür gewonnen, indem ich… Das Projekt war ein voller Erfolg und konnte in sechs Wochen erfolgreich abgeschlossen werden.
Ein anderes Beispiel:
Als in meinem früheren Betrieb ein Produktionsausfall drohte, konnte ich durch die schnelle Kontaktaufnahme und Vermittlung mehrere Teammitglieder dafür gewinnen, nach Feierabend und am Wochenende kurzfristig auszuhelfen. Das Szenario eines größeren Produktionsausfalls konnte ich so noch viele weitere Male abwenden.
Das muss aber in den Kontext passen. Erfahrene Personaler erkennen es, wenn Sie Massenanschreiben formulieren und dann nur noch die Namen austauschen. Und achten Sie darauf, dass die Kompetenzen und Anekdoten, die Sie erzählen, auch wirklich einen Bezug zum ausgeschriebenen Job und der Stellenanzeige haben. Wenn nicht, dürfen Sie sich über eine Absage nicht beschweren.
Stellen Sie stets eine Verbindung zwischen sich und dem Unternehmen her. Welchen Mehrwert bieten Sie Ihrem Wunscharbeitgeber? Sie wollen, dass der HR-Verantwortliche merkt, dass Sie so etwas wie der natürliche Kandidat für die Stelle sind. Einen Bezug zum Unternehmen können sie schon im Einstiegssatz des Bewerbungsschreibens herstellen – oder erst später. Dafür gibt es keine festen Vorgaben. Voraussetzung: Sie verfügen tatsächlich über die geforderten Qualifikationen, wollen und können sich einbringen und integrieren. Diese persönlichen Vorzüge in Verbindung zum Unternehmen und zur ausgeschriebenen Stelle zu bringen, das ist der Königsweg. Auch hier ist Selektion gefragt, denn mehr als fünf bis sieben Zeilen Platz haben Sie dafür nicht. Nochmal daher der Rat: Unterlassen Sie es, Aufzählungen aneinanderzureihen. Klasse schlägt Masse, nicht umgekehrt. Setzen sie Höhepunkte und spitzen Sie zu. Kein Personaler interessiert sich für zielloses Geschwafel. Die Erfolge, die Sie in der Vergangenheit errungen haben, können Sie besonders gut einsetzen. Beschreiben Sie – anhand von konkreten Beispielen oder Zahlen – wie Sie welches Problem gelöst haben:
Ein Beispiel:
Seit mehr als 15 Jahren entwickle und verkaufe ich Lösungen im Bereich der… Da ich die Verkaufsprozesse zielgerichtet optimiert habe, konnte ich den Absatz in meiner Zeit als Key Account Manager bei der Firma XY um XX Prozent steigern. Auch die Kundenzufriedenheit verbesserte sich zeitgleich von XX auf XX Prozent.
Tipp: Recherchieren Sie zuvor in den Medien, welche Qualifikationen und Kompetenzen einem Arbeitgeber in dieser Position besonders wichtig sind. Wer dies im Bewerbungsschreiben gut antizipiert, verbessert seine Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch deutlich.
Das inhaltliche Ende des Bewerbungsschreibens bilden Ihre Gehaltsvorstellung und der frühestmögliche Eintrittstermin – sofern diese Angaben verlangt werden. Bedanken Sie sich im Schlusssatz für das Interesse und sagen Sie, dass Sie sich über einen Vorstellungstermin freuen – ohne dabei wie ein Bittsteller aufzutreten. Dahinter setzen Sie eine vernünftige Grußformel und Ihre Unterschrift. Sollte es in Ihrem Lebenslauf Lücken, Unterbrechungen, Jobwechsel, Kündigungen oder Ähnliches geben, dann erwähnen Sie diese im Bewerbungsschreiben ruhig – aber kurz. Und stellen Sie sich darauf ein, dass Sie der Personaler dazu im Jobinterview noch genauer befragen wird. Prinzipiell sollten Sie dabei freundlich, offen, motiviert klingen. Nicht nur der erste Eindruck entscheidet, auch der letzte. Dazu gehört auch eine Prise Selbstbewusstsein, denn schließlich sind Sie der genau richtige Kandidat für exakt diese Position. Sie haben etwas anzubieten: Ihre Kompetenzen, Motivation, Leistungsbereitschaft und und und. Das Unternehmen sollte das merken. Dennoch begehen viele Jobkandidaten im Bewerbungsschreiben einen kleinen, aber entscheidenden Fehler. Sie verfallen in den Konjunktiv.
Der Punkt ist: Ein Konjunktiv schwächt die gesamte Aussage ab. Es mag bescheiden und sympathisch klingen, ist aber nicht zielführend. Auch bei einem Unternehmen ist es ja nicht so, dass es „seinen Blick gerne in die Zukunft richten würde“. Es richtet seinen Blick in die Zukunft. Sie zweifeln damit Ihre eigenen Fähigkeiten an und machen sich klein. Darum: Am Schluss des Bewerbungsschreibens kein Konjunktiv! Viel besser: Das, was man in der Werbesprache als Call-to-Action bezeichnet. Studien belegen, dass Verbraucher auf Aufforderungen positiv reagieren. Sie klicken auf den Artikel, wenn man sie dazu animiert, Sie rufen die Hotline an, wenn man es Ihnen vorschlägt, Sie kommentieren, wenn man Sie dazu auffordert. Nutzen Sie daher auch in Ihrem Bewerbungsschreiben so einen Call-to-Action. Fordern Sie den Arbeitgeber aktiv auf, etwas zu tun, das Ihren Wünschen entspricht. Das könnte etwa so aussehen – ganz ohne Konjunktiv:
Oder ist Ihnen das irgendwie unangenehm? In diesem Fall schließen Sie einfach mit Ihrem möglichen Eintrittstermin: Ich kann Ihnen bereits zusagen, die Stelle am xx. November anzutreten. Auch so unterstellen Sie natürlich, dass Sie den Job auch bekommen. Ein Psychospielchen – keine Frage, aber kein wirkungsloses.
Das Leben ist kein… na, Sie wissen schon. Vielleicht haben Sie die Schule abgebrochen oder das Studium geschmissen oder zweimal hintereinander die Stelle verloren. Sicherlich gibt es dafür gute Gründe, aber wie erklären Sie die dem Personaler? Das könnte schwierig werden, denn speziell in Deutschland wird Zeugnissen und Zertifikaten allergrößtes Vertrauen entgegengebracht. Wer seine Fähigkeiten nicht schriftlich nachweisen kann, bekommt den Job in der Regel nicht. Und das, obwohl formelle Abschlüsse oder Zeugnisse in vielen Berufen gar nicht notwendig wären. Behalten Sie das im Hinterkopf, wenn Ihnen Zeugnisse oder Ähnliches fehlen: Sie müssen Ihre Fähigkeiten nachweisen. Das können Sie aber auch auf andere Art und Weise, mit Referenzen und Arbeitsproben zum Beispiel. Beispiel: Sie bewerben sich auf einen Job, für den das Abitur eine Voraussetzung ist. Nun haben Sie aber „nur“ das Fachabitur, bringen aber sonst alle notwendigen Kompetenzen mit. Was tun Sie? Richtige Antwort: Trotzdem bewerben. Auch in den Unternehmen gibt es selbstverständlich Spielraum. Kein Kandidat erfüllt 100 Prozent der Bedingungen. Also nur Mut, wenn es bei Ihnen bisweilen nur zu 90, 80 oder auch 70 Prozent reicht. In solchen Fällen wird es umso wichtiger, Ihre Motivation richtig herauszuarbeiten. Wie heiß sind Sie auf den Job? Welche Soft Skills haben Sie? Wenn Sie die gut vermitteln, ohne gleichzeitig alle formellen Voraussetzungen zu erfüllen, stehen Ihre Chancen gar nicht mal schlecht. Dann könnte – zusätzlich zum Bewerbungsschreiben – auch ein Motivationsschreiben genau das richtige Format sein, um Sie dem Job näherzubringen. Aber Vorsicht: Rechtfertigen Sie sich darin nicht, sondern bieten Sie dem Arbeitgeber etwas an.
Die kreative Ader voll zur Entfaltung bringen – schön, aber nicht immer erfolgversprechend. An einigen Grundregeln und Formalitäten kommt man nur schwer vorbei. Grundsätzlich eine gute Wahl: eine Bewerbung nach DIN 5008. Das macht die Sache für den HR-Verantwortlichen einfacher und übersichtlicher – Pluspunkt! Diese Grundregeln sollten Sie beim Bewerbungsschreiben beachten:
Das alles gehört in Ihr Bewerbungsschreiben – sortiert von oben bis unten: