Schriftarten Bewerbung: Die besten für den Lebenslauf

Schriftarten in der Bewerbung sind in der Regel nichts, über das sich Bewerber den Kopf zermartern. Mit den klassischen Schriftarten können Bewerber ja im Grunde nichts falsch machen. Aber kann man sich mit Times New Roman von der Konkurrenz abheben? Nein, das wohl nicht. Wer aus der Masse hervorstechen will, muss wohl doch auf andere Schriftarten in der Bewerbung zurückgreifen…

Schriftarten Bewerbung

Schriftarten Bewerbung: Die richtigen für den Lebenslauf

Die einen halten „Times New Roman“ für eine Universalwaffe, für die anderen ist sie einfach nur altmodisch und langweilig. Das Gleiche ließe sich über „Arial“ sagen, das oft in Geschäftsbriefen verwendet wird. Brian Hoff, Chef einer Designagentur, betitelte die „Times New Roman“ im US-Fernsehen sogar einmal als „Jogginghose unter den Schriftarten“. Ihre Wahl zeige, dass sich der Bewerber keinerlei Gedanken über die richtige Schriftart gemacht habe.

Wer es sich leicht machen will, wählt Times New Roman. Das könnte man streng genommen als geistige Faulheit auslegen. Ob jeder Personaler dies ebenfalls so sieht, ist allerdings fraglich. So manchem wird eine seriöse Allzweckwaffe wie Times New Roman lieber sein als eine ultra-kreative Feder.

Wer aber eine andere Schriftart in der Bewerbung wählt, kann sich von den anderen Kandidaten abheben und dem Personalbüro signalisieren, dass er sich bis ins kleinste Bewerbungsdetail Gedanken gemacht hat. So viel Sorgfalt, Genauigkeit und Detailverliebtheit müssen doch einfach belohnt werden, oder?

Greifen Sie daher in der Bewerbung gerne auf Arial oder Times New Roman zurück. Die Wahrscheinlichkeit, damit etwas falsch zu machen, ist äußerst gering. Aber wenn Sie mögen, dann versuchen Sie es auch mal mit einer Alternative. Dabei muss es sich nicht einmal zwingend um Schriftarten handeln, die in Ihrer Standard-Textverarbeitung wie „Word“ oder „Open Office“ vorhanden sind. Sie können auch einfach im Gratis-Pool der „Google Fonts“ stöbern, in dem es Hunderte Schriftarten gibt.
vgwort

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Schriftarten Bewerbung Liste

Diese Schriftarten eignen sich für eine Bewerbung:

  • Arial (klassische und praktische Berufe, konservative Branchen)
  • Times New Roman (klassische und praktische Berufe, konservative Branchen)
  • Calibri (klassische und praktische Berufe, konservative Branchen)
  • Corbel (kreative Berufe)
  • Verdana (soziale Berufe)
  • Josefin Sans (innovative Unternehmen)
  • Garamond (klassische und praktische Berufe, konservative Branchen)
  • Helvetica (innovative Unternehmen)
  • Verdana (soziale Berufe)
  • Cambria (klassische und praktische Berufe, konservative Branchen)
  • Georgia (klassische und praktische Berufe, konservative Branchen)
  • Bookman Old Style (klassische und praktische Berufe, konservative Branchen)
  • Candara (kreative und soziale Berufe)
  • Century Gothic (kreative und forschende Berufe)
  • Trebuchet MS (unternehmerische, kreative und forschende Berufe)
  • PT Serif (Klassische und praktische Berufe, konservative Branchen)

Diese Schriftarten sind für eine Bewerbung ungeeignet

Das inoffizielle Design-Gesetz lautet: Form follows Function. Die schönste Optik bringt nichts, wenn sie die Übersichtlichkeit oder Struktur Ihrer Bewerbung zerstört. Sich optisch vom Rest abheben? Ja, gerne. Auffallen um jeden Preis? Auf keinen Fall.

Wenn der Personaler vor lauter Schnörkeln und Verzierungen gar nicht mehr weiß, wo er hingucken soll, dann werden Sie Ihr Ziel nicht erreichen. Denn es gibt auch sehr viele Schriftarten, die in formellen Schreiben unangenehm auffallen, weil sie zu verspielt und schnörkelig und unseriös sind. Ungeeignet sind auch Schriftarten, die dicke Linien oder Versalien aufweisen, schwer lesbar sind oder aussehen wie handgeschrieben.

Diese Schriftarten eignen sich nicht für eine Bewerbung:

  • Comic Sans
  • Casual
  • Lobster Two
  • Courier
  • Bernard
  • Impact
  • Blackadder
  • Bradley Hand
  • Brush Script
  • Chiller
  • Cooper Black
  • Curlz MT
  • Edwardian Script
  • Forte
  • Impact
  • Informal Roman
  • Matura
  • Old English
  • Kristen ITC
  • Lucida Handwriting
  • Segoe Script
  • Stencil
  • Tempus Sans
  • Viner Hand ITC
  • Vivaldi

Kriterien für Schriftarten Bewerbung

Die Schriftart sollte in der gesamten Bewerbung dieselbe – also einheitlich in Bewerbungsschreiben, Lebenslauf, Deckblatt, Dritte Seite und/oder Motivationsschreiben – und stets Schwarz auf Weiß geschrieben sein.

Allerdings gibt es Ausnahmen: So können Sie für die Schriftarten, die Ihre ehemaligen Schulen, Unis oder Arbeitgeber auf ihren Zeugnissen verwendet haben, nichts. Unterschiedliche Zeugnisse, unterschiedliche Schriftarten – das ist nicht zu ändern. Bei der Wahl der Schriftart in der Bewerbung achten Bewerber am besten auf diese Kriterien:

  1. Lesbarkeit

    Die Schrift sollte vor allem gut lesbar sein. Verzichten Sie also in der Bewerbung auf Designschriften oder solche mit sehr vielen Schnörkeln. Besser sind sogenannte Serifenschriften, weil sie die Buchstaben dezent miteinander verbinden und damit den Lesefluss verbessern. Serifenlose Schriftarten sind das Gegenstück dazu. Sie werden auch als „groteske Schriften“ bezeichnet. Kurze, prägnante Überschriften können mit ihnen gut abgebildet werden.

    Einige der beliebtesten Serifenschriften sind Times Book Antiqua, Cambria, Courier, Georgia und Times New Roman. Einige der beliebtesten serifenlosen Schriften sind Arial Helvetica, Calibri, Tahoma, Trebuchet und Verdana.

  2. Seriosität

    Die Klassiker heißen Arial und Times New Roman. Sie sehen möglicherweise langweilig aus, aber eben auch professionell und seriös. Nichts falsch machen können Sie damit insbesondere dann, wenn Sie sich in konservativen Branchen bewerben. Dann greifen Sie auf eine klassische, nüchterne Schriftart zurück.

    Wenn sie sich dagegen für einen modernen oder kreativen Job bewerben, können Sie es ach mit einer ausgefallenen Schriftart versuchen. Das ist wohlgemerkt ein Kann, kein Muss.

  3. Verbindung

    Unternehmen verfügen heute in der Regel über ein Corporate Design. Sie stimmen Logo, Unternehmensfarben und Schriftarten genau aufeinander ab. In manchen Fälen können Sie das für sich nutzen – indem Sie die Schriftart des Unternehmens in Ihrer Bewerbung verwenden.

    Oder eine Typo, die zum Unternehmen passt. So schaffen Sie ganz subtil eine direkte Verbindung, suggerieren, dass Sie schon dazugehören. Dem Corporate Design eines Unternehmens können sie auf dessen Webseite nachstöbern.

  4. Verfügbarkeit

    Möglich, dass sie eine ausgefallene Schriftart gewählt haben, die beim Empfänger gar nicht verfügbar ist. Das ist vor allem bei Online-Bewerbungen problematisch. Die Bewerbungsunterlagen sehen dann zerschossen aus – das gibt Minuspunkte.

Darum ist die Schriftart in der Bewerbung wichtig

Natürlich hängt viel von persönlichen Geschmäckern ab, von Trends und Modeerscheinungen. Ein klares Richtig oder Falsch kann es in Bezug auf Schriftarten in der Bewerbung kaum geben. Unterschätzen sollten Bewerber die Wirkung von Schriftarten in der Bewerbung aber nicht.

Aus dem Jahr 2008 stammt eine der bekanntesten Studien zum Thema. Damals präsentierte die Psychologin Dawn Shaik 185 Probanden Lebensläufe, die inhaltlich identisch waren, in punkto Schriftarten aber große Unterschiede aufwiesen. Danach sollten die Studienteilnehmer den Bewerbern Charaktereigenschaften zuweisen.

Ergebnis: Die verschiedenen Schriftbilder sorgten dafür, dass die Bewerber als unterschiedlich erfahren, professionell, reif, kompetent und vertrauenswürdig eingestuft wurden.

Fazit: Der Inhalt ist die Pflicht, die Optik die Kür. Und die Schriftart ist ein kleiner, aber feiner Bestandteil Ihrer Kür. Um in der Eiskunstlaufsprache zu bleiben: Hier können Sie ein paar Zehntelpunkte herausholen – wer weiß, vielleicht sind es ja die entscheidenden.

Bewerbung: Welche Rolle spielt die Optik?

Schriftarten Bewerbung Schriftart TypoDie Ruhr-Universität Bochum fand in einer Umfrage heraus, dass die Optik von Anschreiben und Lebenslauf für zwei Drittel der Personaler ein wichtiges Entscheidungskriterium darstellt. Aber nur 16 Prozent der Befragten hielten die Bewerbungsmappen, die bei ihnen auf dem Tisch landen, für optisch gelungen.

Wichtig ist den Personalverantwortlichen zudem eine Formatierung nach DIN 5008 und ein Anschreiben, das nicht länger als eine Seite und frei von Rechtschreib- und Grammatikfehlern ist. Beim Lebenslauf wiederum ist die Übersichtlichkeit entscheidend.

Die richtige Schriftgröße für die Bewerbung

Am besten, Sie orientieren sich an der Standard-Größe von 12 Punkt. Diese Schriftgröße ist am gebräuchlichsten und gut lesbar. Allerdings ist nicht jede Schriftart in Schriftgröße 12 gleich groß. Es kommt also erneut auf die Schriftart an, die Sie verwenden.

Grundsätzlich gilt: Lieber zu groß als zu klein, andernfalls leidet die Lesbarkeit. Außerdem wirkt Kleingedrucktes kleinlich und erinnert womöglich an AGB. Und die will wirklich keiner lesen. Auf der anderen Seite wirken sehr große Schriften oft kindisch oder clownesque.

Eine Möglichkeit ist es, die 11-13-15-Regel anzuwenden. Die funktioniert so:

  1. 11 Punkt

    Ihren gesamten Fließtext verfassen Sie in Größe 11. Dazu zählen Anschreiben sowie längere Textpassagen im Lebenslauf. Nehmen Sie dafür eine Schrift mit Serifen.

  2. 13 Punkt

    In dieser Größe schreiben Sie ausschließlich das Datum, den Absender, die Adressen und Zwischenüberschriften – auch im Lebenslauf. Groteske Schriften bieten sich dafür an.

  3. 15 Punkt

    Ihr Name ist es, der sich in das Kleinhirn des Leser einbrennen soll. Darum schreiben Sie ihn im Kopf jeder Seite extra-groß in Schriftgröße 15. So sticht er hervor und bleibt in Erinnerung. Verwenden Sie dafür eine serifenlose Schrift.

  4. Wenn Sie sich jetzt fragen, warum Sie ausgerechnet diese krumme Größen nutzen sollten, dann lautet die Antwort ganz einfach: Weil diese Größen außergewöhnlich sind. Die Mehrheit folgt dem Schema 12-14-16. Darum werden Sie mit 11-13-15 eher auffallen.

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