Kurzbewerbung: Muster, Vorteile und die besten Tipps

Eine Kurzbewerbung soll Interesse wecken und die Kontaktaufnahme erleichtern. Hat das Unternehmen Interesse, kann es die vollständige Bewerbungsmappe anfordern. Wenn nicht, kann sich der Bewerber weitere Anstrengungen sparen. Für beide Seiten ist eine Kurzbewerbung mit weniger Aufwand und Zeitersparnis verbunden. Vor allem auf Karriere- und Jobmessen ist es sinnvoll, eine Kurzbewerbung im Gepäck zu haben, um sie an potenzielle Arbeitgeber verteilen zu können. Aber Achtung: Nicht immer ist es von Vorteil, eine Kurzbewerbung statt einer vollständigen zu verschicken…

Was ist eine Kurzbewerbung?

Eine Kurzbewerbung ist – wie der Name schon vermuten lässt – die Kurzversion einer Bewerbung. Die Kurzbewerbung besteht lediglich aus…

Eine Kurzbewerbung hat demzufolge nicht mehr als zwei oder maximal drei Seiten. Sie kommt komplett ohne Anlagen, oft sogar ohne Bewerbungsfoto (Foto ist aber empfehlenswert!) aus. Man könnte in der Tat von einer Schmalspurbewerbung sprechen, aber einer mit reellen Erfolgsaussichten… Auf Bewerbungsmappe, Arbeitszeugnisse, Qualifikationsnachweise und Deckblatt können Sie verzichten. Und auf alle anderen Elemente einer vollständigen Bewerbung ebenfalls. Diese Bewerbungsunterlagen brauchen Sie bei einer Kurzbewerbung NICHT:

  • Deckblatt
  • Schulzeugnisse
  • Ausbildungszeugnisse
  • Hochschulzeugnisse
  • Arbeitszeugnisse
  • Fortbildungsnachweise
  • Weiterbildungszertifikate/Sprachzertifikate
  • Referenzen/Empfehlungsschreiben
  • Arbeitsproben
  • Kopie des Führerscheins
  • Kopie des Führungszeugnisses

vgwort

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Kurzbewerbung schreiben

Hauptbestandteil der Kurzbewerbung ist der tabellarische Lebenslauf. Er zeigt dem Personaler an, ob der Bewerber über die notwendigen Qualifikationen und entsprechende Berufserfahrung verfügt. Darum sollte man den Lebenslauf mit großer Sorgfalt erstellen, neben Inhalt auch auf die Form achten. Das Anschreiben fällt in der Kurzbewerbung nicht so detailreich aus wie in einer „normalen“ Bewerbung. Der Bewerber sollte darin möglichst zum Ausdruck bringen, dass er über einen ausgeprägten Leistungswillen und Motivation, eine gute Arbeitsethik und spezielle Qualifikationen verfügt. Sie können auch mehrere Varianten des Anschreibens verfassen, die sich in Nuancen unterscheiden und der Bewerbung somit ein Stück gefühlte Individualität verabreichen, wenn Sie sie etwa auf einer Messe verteilen. Oder aber, sofern Sie schon wissen, wem Sie die Kurzbewerbung auf der Jobmesse überreichen wollen, natürlich auch den Namen des Unternehmens und ein gänzlich individualisiertes Anschreiben verfassen. Grundsätzlich kommt es bei Personalern gut an, wenn sie das Gefühl haben, das Anschreiben sei nur für sie und für niemanden sonst geschrieben worden. Geheimtipp: Stecken Sie Ihre Kurzbewerbung in eine Kladde oder Hülle, die den Unternehmensfarben des Arbeitgebers in spe entspricht. Es suggeriert Zugehörigkeit.

Kurzbewerbung Muster

Ein Bewerbungsmuster für Sie zur Anregung und Bearbeitung. Einfach unten auf die Links klicken. Kurzbewerbung Muster Beispiel

  • Kurzbewerbung Vorlage: WORD.
  • Kurzbewerbung Vorlage: PDF.

Kurzbewerbung Vorteile

Die größten Vorteile einer Kurzbewerbung sind:

  • Sie spart dem Empfänger Zeit und verursacht weniger Aufwand.
  • Sie gibt dem Empfänger einen guten ersten Überblick.
  • Sie kann vom Verfasser beliebig oft kopiert und verwendet werden.
  • Sie ist speziell (aber nicht ausschließlich) für Job- und Karrieremessen gut geeignet, um dort Kontakte zu knüpfen.
  • Sie ist im Vergleich zur Visitenkarte die bessere und nachhaltigere Form der Kontaktaufnahme.
  • Sie ist ein gute Möglichkeit, um die Erfolgsaussichten einer Initiativbewerbung auszuloten.

Kurzbewerbung Nachteile

Die größten Nachteile einer Kurzbewerbung sind:

  • Sie ist kein Ersatz für eine vollständige Bewerbung. Hat das Unternehmen Interesse, kommt also zusätzliche Arbeit auf den Bewerber zu.
  • Sie enthält nur die nötigsten Informationen, aber oft zu wenige gute Argumente, um ein Unternehmen restlos zu überzeugen.
  • Sie bietet zu wenig Platz für Bewerber, um sich abzuheben und die individuellen Stärken herauszustellen.

Kurzbewerbung Tipps

Die Kurzbewerbung ist zunächst kein Ersatz für eine vollständige Bewerbung. Sie ist so etwas wie ein Appetizer, eine Vorspeise, ein Lockmittel. Sie soll das Kennenlernen einleiten und den Weg zum Vorstellungsgespräch ebnen. Sie dient der Kontaktaufnahme, soll das Interesse des potenziellen Arbeitgebers ausloten. Der Hauptgrund: Personaler widmen jeder Bewerbung im Schnitt nur zwei bis fünf Minuten. In dieser Zeit muss der Bewerber überzeugt oder zumindest einen guten ersten Eindruck hinterlassen haben. Auf Anschreiben und Lebenslauf kommt es dabei in besonderem Maße an. Hat der Personalmanager Interesse, kann er die kompletten Bewerbungsunterlagen anfordern und sich ein vollständiges Bild vom Bewerber machen – oder ihn anrufen oder direkt zum Vorstellungsgespräch einladen. Besteht kein Interesse, kann sich der Bewerber weitere Mühen sparen. Auch für den Personaler ist die Durchsicht einer kurzen Bewerbung mit weniger Aufwand verbunden. Darum bieten auch schon einige Unternehmen eine Kurzbewerbung an, die Bewerber elektronisch per E-Mail oder Online-Formular übermitteln können. Auf Papier können Bewerber sie zum Beispiel auf einer Jobmesse überreichen. Dann wird sie zum Giveaway – zum unverbindlichen Angebot an das Unternehmen. Auch bei Aushilfs- oder Nebenjobs reicht die Kurzbewerbung in der Regel völlig aus – oder wird sogar ausdrücklich verlangt. Schließlich kommt es bei diesen Jobs nicht auf herausragende Qualifikationen und Zertifikate an – Anlagemarathon überflüssig. Formell sollte die Kurzbewerbung sachlich gehalten sein und auf optischen Schnickschnack verzichten. Auch ist sie in der Regel nicht individuell auf das jeweilige Unternehmen zugeschnitten, sondern enthält „nur“ die wesentlichen Informationen über den Kandidaten. Empfehlenswert ist die Kurzbewerbung insbesondere für:

Unternehmen wiederum setzen auf Kurzbewerbungen, wenn sie eine große Zahl von Bewerbern ansprechen und viele Vakanzen füllen wollen. Je geringer der Aufwand, desto mehr Bewerber melden sich, so die Hoffnung. Speziell Firmen, die viele Jobs besetzen müssen, für die keine akademische Ausbildung notwendig ist, entlasten dadurch ihre Personalabteilungen. Ein prominentes Beispiel ist die Deutsche Bahn, die schon seit Jahren Lokführer en masse und weiteres Personal sucht – und aus diesem Grund sogar komplett auf Anschreiben verzichtet.

Checkliste

Kurzbewerbung ChecklisteDas sind die wichtigsten Elemente einer Kurzbewerbung:

  • Bewerbungsschreiben (maximal eine Seite)
  • Tabellarischer Lebenslauf (eine Seite)
  • Bewerbungsfoto (wahlweise)
  • Keine Bewerbungsmappe
  • Keine Anlagen (Zeugnisse, Nachweise etc.)

Die Checkliste von Karrierebibel gibt es als PDF zum Downloaden oder Ausdrucken hier.

Nach der Kurzbewerbung

Die Kurzbewerbung ist wie eine Visitenkarte. Sie soll die Kontaktaufnahme erleichtern und Interesse wecken. Aber ob sich der Empfänger wirklich melden wird, ist höchst ungewiss. Darum gibt es nur eine Strategie: Abwarten! Beißt der Personaler an, wird er Sie auffordern, ihm weitere Unterlagen zu senden – oder sogar zum Vorstellungsgespräch zu erscheinen. Beißt er nicht an, können Sie sich weitere Mühen (vorerst) sparen. Es kommt also stark auf die Situation des Unternehmens an. Sind Plätze vakant, ist noch Budget für Neueinstellungen vorhanden? Nehmen Sie also eine Absage – bzw. eine fehlende Rückmeldung – nicht persönlich. Sie kann unzählige Gründe haben. Aber vielleicht haben Sie ja Glück. Und noch etwas: Wenn Sie sich ernsthafte Chancen ausrechnen, weil Sie wissen, dass das Unternehmen wächst oder auf Personalsuche ist, dann verzichten Sie auf die Kurzbewerbung und gehen direkt den Weg der (vollständigen) Initiativbewerbung. Denn eine Kurzbewerbung könnte Ihnen im schlimmsten Fall auch negativ ausgelegt werden. Nach dem Motto: „Da will sich wohl jemand keine Mühe machen!“

Kurze Bewerbung: Auf dem Vormarsch?

Kurzbewerbung TippsPer Smartphone bewerben – das ist nicht unbedingt empfehlenswert, weil fehleranfällig. Aber der Trend geht zweifellos in diese Richtung. Viele Kandidaten würden sich gerne mobil bewerben. Laut einer Umfrage des Internet-Portals meinestadt.de sagte die Hälfte von 102 befragten Personalern, dass sie mobile Bewerbungen akzeptiere, weil sie diese als zeitgemäß empfinde und sich einen schnelleren Prozess davon verspreche. Das zeigt: Zeitersparnis ist die Trumpfkarte einer kurzen Bewerbung. Deshalb könnte sie in Zukunft noch weitaus beliebter – und üblicher werden.

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