Gute Inhalte ziehen an. Werden Sie mit Ihrem Unternehmen jetzt Pate dieses Profils und erreichen Sie tausende interessierter Kandidaten.
Pate werdenJetzt mit Ihrem Unternehmen Pate dieses Profils werden.
KontaktIm alten Rom waren Aktuare hoch angesehene Leute. Sie waren Schreiber im römischen Senat. Heute gibt es das Berufsbild wieder. Mehr als den Namen teilen sich die Jobs allerdings nicht. Inzwischen führen Versicherungsmathematiker diesen relativ unbekannten Jobtitel.
Kurz gesagt kalkuliert ein Aktuar Tarife, berechnet Reserven und erstellt mathematische Modelle zur Unternehmenssteuerung. Besonders häufig sind Aktuare als Fachleute für Risikoabschätzung und Versicherung, Versorgung und Finanzen und für die Bewertung von ungewissen zukünftigen Verpflichtungen tätig und finden in den verschiedensten Bereichen der Wirtschaft eine Anstellung. Allen voran aber bei Versicherungen aller Art.
Hier simulieren Aktuare anhand mathematischer Modelle die Zukunft. Dazu werden große Datenmassen, die in der Vergangenheit erhoben wurden mit Parametern, die in der Zukunft liegen, in Beziehung gesetzt. Daraus ergeben sich Schlussfolgerungen für ein Ereignis in der Zukunft.
Das klingt nicht nur kompliziert, sondern das ist es auch. Deswegen ist der Beruf auch mit hohen Anforderungen verbunden. Ein abgeschlossenes Mathematikstudium sowie Kenntnisse in Stochastik und Statistik sollten schon sein.
Doch noch einmal zurück: Wofür müssen Aktuare die Zukunft berechnen? Dazu ein Beispiel aus der Schaden- und Unfallversicherung: Hier erstellen Aktuare auf Basis ihrer Berechnungen Risikomodelle.
Mit diesen versuchen sie, zu versichernde Risiken möglichst realitätsnah abzubilden und einzuschätzen. Wie groß ist die Gefahr, dass der Versicherungsfall eintritt? Welche Kosten kommen dann auf den Versicherer zu? Auf dieser Grundlage bemisst die Versicherung dann letztlich die Abbuchungen, die sie bei ihren Kunden einzieht.
In anderen Fällen berechnen Aktuare, mit welcher Wahrscheinlichkeit Kunden bestehende Verträge stornieren oder neue abschließen. Welche Merkmale müssen diese für eine möglichst hohe Abschlussquote erfüllen?
Aktuare sind aber auch Experten für mathematische Simulationstechniken. Zum Beispiel, wenn es um die Frage geht, welches versicherungstechnische Ergebnis für das aktuelle Quartal zu erwarten ist und wie wahrscheinlich Abweichungen von dieser Prognose sind. Das ist für die Berechnung des Risikokapitalbedarfs relevant.
Das Jobprofil ist hochkomplex – insofern ist die Work Life Balance nicht immer ausgewogen. Aktuare sind in der Regel gut ausgelastet und müssen auch die ein oder andere Sonderstunde einkalkulieren. Der Arbeitsmarkt meint es gut mit ihnen.
Um als Aktuar arbeiten zu können, brauchen Berufsanwärter ein abgeschlossenes Hochschulstudium im Bereich Mathematik oder in einem verwandten Bereich. Daran gliedert sich eine spezifische Weiterbildung als Aktuar an. Diese wird zum Beispiel von der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV) angeboten.
Inhalte sind:
Zusätzlich ist eine Prüfung in einem dieser Zusatzfächer zu bestehen:
Aktuare können in verschiedenen Bereichen der Wirtschaft Fuß fassen. Zum Beispiel hier:
![]() |
|
||||
![]() |
|
||||
![]() |
|
||||
![]() |
|
||||
![]() |
|
Studium, Weiterbildung, Berufseinstieg: Bis ein Aktuar sein erstes Geld verdient, gehen ein paar schöne Jahre ins Land. Dafür ist das Einstiegsgehalt aber vergleichsweise hoch und rangiert zwischen 3.200 und 4.300 Euro brutto im Monat.
Mit zunehmender Berufserfahrung steigert sich das Einkommen auf 5.800 bis 7.800 Euro, wobei Berufsanwärter mit einem Master-Abschluss in der Regel einen höheren Lohn mit nach Hause nehmen als Bachelor-Absolventen. Wer es in die Führungsriege schafft, kann mit einem Einkommen ab 9.000 Euro brutto monatlich rechnen.
Die Berufsperspektiven für Aktuare sind sehr gut und die Nachfrage ist hoch. Insbesondere in der Versicherungsbranche sind die Experten gefragt. Denn der Bedarf an mathematischen Simulationen ist infolge verschiedener gesetzgeberischer Entwicklungen in den letzten Jahren massiv gestiegen.
Wer eine Karriere als Aktuar anpeilt, findet in dem Aufgabenfeld eine spannende Herausforderung und durchaus eine attraktive Alternative zu anderen mathematischen Berufen.
Aktuare sollten über verschiedene Hard- und Soft Skills verfügen, die sie in ihren Bewerbungsunterlagen ins rechte Licht rücken. Dazu gehören zum Beispiel:
Aktuare haben gute Möglichkeiten, Karriere zu machen. Zum Beispiel, indem sie sich auf bestimmte Themengebiete spezialisieren. Voraussetzung ist jedoch das Absolvieren einschlägiger Weiterbildungen.
Zum Beispiel zum versicherungsmathematischen Sachverständigen für Altersversorgung (IVS). Diese Weiterbildung ist Mitgliedern der DAV vorbehalten, die bereits drei Jahre als Aktuar gearbeitet haben. Die Ausbildung beinhaltet unter anderem Vorschriften im Handelsrecht, Grundlagen und Spezialfragen der internationalen Bilanzierung oder der Bilanzierung von Altersteilzeitverpflichtungen.
Eine Alternative ist die Weiterbildung zum Certified Enterprise Risk Actuary (CERA), die für den Bereich Risikomanagement qualifiziert.