Jobprofil: Werbekaufleute

Werbekaufleute planen Marketingmaßnahmen für Unternehmen. Sie entwickeln Ideen, steuern die Umsetzung und kontrollieren das Budget. Die offizielle Berufsbezeichnung lautet Kauffrau oder Kaufmann für Marketingkommunikation. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Betriebe bevorzugen Bewerber mit Hochschulreife. Kaufleute für Marketingkommunikation arbeiten in Agenturen oder Werbeabteilungen von Unternehmen.

Werbekaufleute Marketingkommunikation Beruf Profil Steckbrief Aufgaben

Werbekaufmann Aufgaben

Die Berufsbezeichnung Werbekaufmann ist der alte Jobtitel für den heutigen Ausbildungsberuf des Kaufmanns für Marketingkommunikation. Allerdings wird die alte Berufsbezeichnung nach wie vor verwendet.

Produkte vermarkten:

Kaufleute für Marketingkommunikation kennen sich in den Bereichen Werbung, Onlinemarketing, Direktmarketing, Öffentlichkeitsarbeit, Verkaufsförderung, Multimedia-Marketing, Event- und Social-Media-Marketing aus. Ihr Hauptaugenmerk liegt darauf, Produkte oder Dienstleistungen in den verschiedenen Disziplinen optimal zu vermarkten.

Zielgruppe bestimmen:

In der Regel arbeiten Werbekaufleute im Auftrag einer Agentur und entwickeln für Kunden Marketingkampagnen der verschiedensten Art. Wichtig dabei ist, dass das jeweilige Marketingkonzept die avisierte Zielgruppe erreicht und anspricht. Dazu führen Werbekaufleute zunächst ein intensives Briefing-Gespräch mit dem Kunden.

Medien auswählen:

Je genauer das Bild, das sie sich von der jeweiligen Zielgruppe machen, umso passgenauer können sie die Medien oder Kommunikationskanäle auswählen, auf denen diese erreicht werden kann. Das ist durchaus unterschiedlich. So ist die ältere Konsumentenschicht eher über TV, Radio oder klassische Printmedien zu erreichen, während sich jüngere Generationen vornehmlich im Internet tummeln oder auch gut über zielgerichtete Events erreicht werden.

Format festlegen:

Das jeweilige Medium, auf dem die Zielgruppe auf ein Produkt oder eine Dienstleistung aufmerksam gemacht werden soll, bestimmt letztlich auch die Art der Kommunikation. In den sozialen Medien gehören Videos, Bilder, Grafiken, Texte, Animationen und interaktive Elemente wie Quizzes zum State of the Art. In der Printwerbung geht es eher um das Gestalten von Werbeanzeigen, werbenden Fachtexten, Flyern oder Broschüren.

Arbeitsschritte koordinieren:

Dabei sind Werbekaufleute nicht die Personen, die diese kreative Arbeit erledigen. Vielmehr steuern sie das laufende Projekt. Sie koordinieren die Budgetplanung, die zeitliche Planung der Produktion und sie briefen die Kreativabteilung. Auf dieser Basis machen sich dann Texter, Fotografen, Designer, Videojournalisten und Blogger ans Werk.

Entwürfe abstimmen:

Liegen die ersten Ergebnisse der Kreativen vor, kontrollieren Werbekaufleute, ob sie eins zu eins den Kundenwünschen entsprechen und stimmen sie dann mit dem Kunden ab. So entsteht Schritt für Schritt eine Werbekampagne. Weitere Aufgaben sind die Erfolgskontrolle der Werbekampagne und die Buchhaltung.

Deadlines einhalten:

Der Joballtag kann durchaus stressig sein und verlangt ein hohes Organisationstalent ab. Insofern ist die Work-Life-Balance von Werbekaufleuten nicht immer ausgewogen. Arbeitstage können hier und da mal länger dauern. Zum Beispiel, wenn Abgabetermine näher rücken, der Kunde aber nochmals und nochmals nachbessern will.

Lesetipp: Ich will in der Werbung arbeiten. Was muss ich beachten?

Kauffrau Marketingkommunikation Fähigkeiten

Über welche Fähigkeiten sollten Kaufleute für Marketingkommunikation verfügen, um mit ihrer Bewerbung zu punkten? Diese Skills erhöhen die Chancen auf einen guten Arbeitsplatz:

Lesetipp: Wie schreibt man eine Bewerbung nach der Ausbildung?
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Kaufleute für Marketingkommunikation Gehalt

Kaufleute für Marketingkommunikation können mit monatlichen Bruttogehältern zwischen 2.500 und 3.500 Euro rechnen. Auszubildende Werbekaufleute kommen während ihrer drei Lehrjahre zunächst auf Vergütungen zwischen 755 Euro und 1.150 Euro brutto im Monat. Danach steigen sie mit 2.000 bis 2.800 Euro brutto in den Beruf ein. Mit langjähriger Berufserfahrung und Führungsverantwortung sind in der Spitze Gehälter von 3.600 bis maximal 4.800 Euro möglich.

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Jobs als Werbekaufleute für Sie:

Die Ausbildung zum Kaufmann oder zur Kauffrau für Marketingkommunikation dauert drei Jahre. Die Ausbildung ist dual organisiert und findet parallel in Berufsschule und Ausbildungsbetrieb statt. In der Mitte des zweiten Ausbildungsjahres findet eine Zwischenprüfung ab. Die Abschlussprüfung legen die Lehrlinge nach dem Ende des dritten Ausbildungsjahres ab.

Nach IHK-Angaben haben im Winter 2020/21 von den Kaufleuten für Marketingkommunikation 96,7 Prozent ihre Abschlussprüfung bestanden, die meisten mit einer Note 2 oder 3. Die Note 1 erreichten 8,6 Prozent der Prüflinge. Eine Note 5 oder 6 erhielten 1,5 Prozent der Azubis.

Ausbildung Voraussetzungen

Eine formelle Schulbildung ist für die Ausbildung zum Werbekaufmann oder zur Werbekauffrau nicht vorgeschrieben. In der Praxis stellen Unternehmen aber fast ausschließlich Bewerber mit Hochschulreife ein. Bewerber mit Hauptschulabschluss sind de facto chancenlos.

Von den Ausbildungsanfängern im Jahr 2019 hatten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit

  • 85 Prozent die Hochschulreife
  • 12 Prozent einen mittleren Bildungsabschluss
  • 1 Prozent einen Hauptschulabschluss
  • 1 Prozent keinen Hauptschulabschluss

Lesetipp: Welche Schulabschlüsse muss ich in der Bewerbung erwähnen?

Ausbildung Inhalte

In der Ausbildung zum Kaufmann für Marketingkommunikation stehen diese Inhalte auf dem Lehrplan:

  • Marketing- und Kommunikationsstrategien
  • Planung von Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen
  • Controlling von Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen
  • Beschaffungsprozesse planen, steuern und kontrollieren
  • Märkte analysieren und bewerten
  • Werbe- und medienrechtliche Rahmenbedingungen 
  • Marketingkonzepte entwickeln und präsentieren
  • Kommunikationsinstrumente analysieren und bewerten
  • Mediaplanung
  • Buchhaltung

Werbekaufleute Ausbildung Gehalt

Kaufleute für Marketingkommunikation können mit diesen monatlichen Ausbildungsgehältern rechnen:

  • 1. Ausbildungsjahr: 755 bis 900 Euro brutto
  • 2. Ausbildungsjahr: 805 bis 1.005 Euro
  • 3. Ausbildungsjahr: 935 bis 1.150 Euro

Werbekaufmann Jobs

Werbekaufleute finden in den verschiedensten Bereichen einen Job. Zum Beispiel hier:

  • PR-Agenturen
  • Werbeagenturen
  • Eventagenturen
  • Marketingabteilungen

Werbekaufleute Karriere

Aufgrund ihrer breit gefächerten Ausbildung können sich Kaufleute für Marketingkommunikation in den verschiedensten Bereichen bewerben und zum Beispiel als Kontakter, Mediaplaner, Content Manager, Eventmanager, Social Media Manager oder PR-Ansprechpartner arbeiten. Diese Bandbreite eröffnet vielfältige und gute Zukunftsperspektiven. Gerade im Online-Bereich entstehen für Werbekaufleute viele neue Berufsbilder im Internet-Marketing.

Werbekaufleute Weiterbildung

Mit Fort- oder Weiterbildungen können Werbekaufleute ihre Perspektiven noch einmal maßgeblich verbessern. Sie legen damit den Grundstein für die Übernahme von mehr Verantwortung in leitender Position. Wer etwa einen Abschluss in einer der folgenden Richtungen erwirbt, kann die Karriere ankurbeln:

  • Betriebswirt für Marketingkommunikation
  • Geprüfter Fachwirt für Werbung
  • Geprüfter Fachwirt für Marketing
  • Betriebswirt für Marketing

Werbekaufleute Studium

Wer das Abitur in der Tasche hat, kann auch nochmal über ein Studium nach der Lehre nachdenken. Hier kommen diese Fachrichtungen infrage:

  • Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Marketing- und Medienmanagement
  • Internationales Marketing
  • Marketing
  • Marketingkommunikation

Werbekaufleute Arbeitsmarkt

Werbung wird auch künftig eine große Rolle in unserem Alltag spielen – und ein wichtiges wirtschaftliches Segment bleiben. So stieg die Zahl der Stellenangebote in der Werbebranche nach Angaben des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft ZAW von 4.670 im Jahr 2010 auf knapp 7.800 im Jahr 2019. Parallel erhöhte sich die Zahl der werbenden Firmen von 766 auf 2.001. Nach dem Überstehen der Corona-Delle 2020 und 2021 dürfte sich der Aufwärtstrend weiter fortsetzen.

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