Das Saarland haben viele Arbeitnehmer gar nicht auf ihrem Radar. Dabei ist seine Hauptstadt keine schlechte Adresse. Gute Jobs in Saarbrücken gibt es zum Beispiel für Informatiker, Biotechnologen oder Logistiker. Und für alle, die französisch sprechen. Nachbar Frankreich ist nur einen Steinwurf entfernt. Er bringt all seine Vorzüge – und manche seiner Probleme – mit über die Grenze….
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Das Saarland hat nur knapp eine Million Einwohner. 180.000 davon leben in der Landeshauptstadt Saarbrücken. Sie ist damit auch die einzige Großstadt im Saarland.
Landmarke ist die Ludwigskirche. Die evangelische Kirche, im 18 Jahrhundert erbaut, kann es mit dem Hamburger Michel und der Dresdner Frauenkirche aufnehmen. Sie zählt zu den wichtigsten Bauten des Barock in Deutschland.
In Saarbrücken ist man mit einem Bein in Frankreich. Das ist sogar ganz wörtlich zu nehmen, wenn man sich auf dem Hauptfriedhof befindet. Der Friedhof, der ursprünglich für gefallene Soldaten des Ersten Weltkriegs errichtet wurde, liegt unmittelbar an der deutsch-französischen Grenze. Historisch belastet, aber heute ganz nah – der Ort steht symbolisch für das Verhältnis beider Länder.
Frankreich ist in Saarbrücken ohnehin allgegenwärtig. Die Französische Industrie- und Handelskammer in Deutschland hat hier ihren Sitz, jeden Tag pendeln Tausende Franzosen mit Jobs in Saarbrücken zur Arbeit über die Grenze – und umgekehrt. In letzter Zeit lockt auch die Straßenprostitution viele Franzosen nach Saarbrücken – ein unschöner Nebenaspekt der Annäherung.
Beliebte Wohnlagen in Saarbrücken sind Riegelsberg, Eschberg, Güdingen, Gersweiler und Altenkessel. Familien schätzen Sankt Arnual, viele neue Wohnungen entstehen in Alt-Saarbrücken. Die Brennpunkte finden sich in der Innenstadt: Johanneskirche, Hauptbahnhof und Kaiserviertel. Problematisch sind auch Teile von Burbach, Malstatt und Dudweiler.
Im Regionalverband Saarbrücken waren im März 2020 genau 16.420 Menschen arbeitslos gemeldet. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 9,4 Prozent. Zum Regionalverband zählen neben der Landeshauptstadt Saarbrücken auch Völklingen sowie mehrere kleine Gemeinden. Insgesamt umfasst er ca. 330.000 Einwohner, davon leben 180.000 in Saarbrücken.
Diese Städte und Gemeinden gehören zum Regionalverband Saarbrücken:
Jeder zweite arbeitslose Saarländer wohnt damit in der Region Saarbrücken. Im ganzen Saarland beträgt die Arbeitslosenquote 6,4 Prozent (Stand: März 2020). In St. Wendel liegt sie bei 3,3 Prozent, in Merzig-Wadern bei 4,3 Prozent, im Saarpfalz-Kreis bei 4,8 Prozent, in Saarlouis bei 4,9 Prozent und in Neunkirchen bei 7,0 Prozent.
Saarbrücken steht damit im saarländischen Vergleich mit Abstand am schlechtesten da. Allerdings handelt es sich auch um die einzige „echte“ Großstadt im Saarland – und in größeren Städten ballen sich erfahrungsgemäß auch die Probleme.
Das Saarland liegt in punkto Gehalt im Mittelfeld. Ein Arbeitnehmer verdient hier nach Angaben der Gehaltsplattform gehalt.de durchschnittlich 42.750 Euro brutto im Jahr. Der Gesamtdurchschnitt Deutschlands von 45.000 Euro wird damit nicht ganz erreicht. Im Vergleich der 16 Bundesländer liegt das Saarland auf Rang 8.
Vergleicht man die 16 Landeshauptstädte miteinander, ist das Ergebnis ganz ähnlich. Saarbrücken ist die Landeshauptstadt mit dem achthöchsten Gehaltsniveau. Arbeitnehmer mit Jobs in Saarbrücken verdienen im Schnitt 44.910 Euro. Saarbrücken zieht den saarländischen Schnitt also nach oben.
Höher ist das Durchschnittsgehalt in den Landeshauptstädten Stuttgart, München, Düsseldorf, Wiesbaden, Hamburg, Mainz und Hannover. Niedriger ist es in Bremen, Berlin, Kiel, Dresden, Magdeburg, Erfurt, Potsdam und Schwerin.
Das Mediangehalt in Saarbrücken liegt nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit bei 3.431 Euro im Monat. Median bedeutet, dass sich eine Hälfte der Gehälter über diesem Wert befindet und die andere Hälfte darunter. Der Vergleichswert für ganz Deutschland beträgt 3.209 Euro monatlich.
Fach- und Führungskräfte kommen im Saarland nach Stepstone-Angaben sogar auf durchschnittlich 54.710 Euro pro Jahr. In Hessen, Baden-Württemberg und Bayern sind es über 60.000 Euro, in den ostdeutschen Bundesländern meist unter 45.000 Euro. Das Saarland liegt im Ranking auch vor Schleswig-Holstein und Niedersachsen – und nur knapp hinter Rheinland-Pfalz. Laut Xing-Gehaltsstudie können Fach- und Führungskräfte im Saarland sogar mit 66.678 Euro jährlich rechnen.
Jobs in Saarbrücken zu vergeben – das sind die wichtigsten Arbeitgeber in Saarbrücken:
Die Liste der wichtigsten Arbeitgeber in Saarbrückenhier als PDF zum Downloaden und Ausdrucken – für Ihre Jobsuche.
Hier winken Jobs in Saarbrücken – das sind die 50 wichtigsten Industriebetriebe im Saarland:
Das Saarland ist für manche der kleine Bruder des Ruhrgebiets. Früher ein wirtschaftliches Kraftzentrum der westdeutschen Industrie, heute durch den Strukturwandel schwer angeschlagen.
Im Städteranking 2019 des Beratungsunternehmens IW Consult landete Saarbrücken im Vergleich von 71 deutschen Großstädten auf Platz 57 – kein Ruhmesblatt. Vor allem der Arbeitsmarkt in Saarbrücken schwächelt. Erfreulich ist, dass sich die Beschäftigungsrate der Frauen in den vergangenen Jahren spürbar gesteigert hat.
Wer Jobs in Saarbrücken sucht, sollte vielleicht nicht nur in der Privatwirtschaft suchen. Saarbrücken ist immerhin Landeshauptstadt, Sitz des Regionalverbandes Saarbrücken und wichtiger Verwaltungsstandort.
Etliche Behörden haben hier ihren Sitz. Stark vertreten sind beispielsweise die Bundesnetzagentur, die Bundespolizei, der Rechnungshof des Saarlandes und die Französische Außenhandelskammer in Deutschland. Dazu kommen fast ein Dutzend Gerichtshöfe, darunter der Verfassungsgerichtshof des Saarlandes, das Saarländische Oberlandesgericht und das Finanzgericht des Saarlandes.
Mehr als 2.700 Menschen arbeiten in der Saarbrücker Stadtverwaltung – in sozialen, technischen oder Verwaltungsberufen.
Zuletzt hatte die Stadt unter anderem diese Jobs in Saarbrücken zu vergeben (Stand: April 2020):
Für Wissenschaftler ist Saarbrücken ebenfalls eine gute Adresse. Die Stadt beherbergt insgesamt sieben Hochschulen und diverse Forschungseinrichtungen wie das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, mehrere Fraunhofer- und Max-Planck-Institute.
Im Mai 2019 eröffnete Automobilzulieferer ZF, mit 8.400 Beschäftigten der größte Arbeitgeber Saarbrückens, auf dem Campus der Saar-Uni ein neues Technologiezentrum für Künstliche Intelligenz und Datensicherheit. 100 Top-Forscher sollen eingestellt werden.
Und die Zukunft des ZF-Werks in Saarbrücken scheint vorerst ebenfalls gesichert. BMW lässt die nächste Generation des Achtgang-Automatikgetriebes in Saarbrücken fertigen. Die Automobilindustrie ist auch weiterhin der wichtigste Baustein im Wirtschaftsmix Saarbrückens. Als Zukunftscluster wurden in Saarbrücken identifiziert:
Besonders teuer ist es im Saarland nicht. So lag die Medianmiete laut Immowelt im Jahr 2018 bei 7,50 Euro pro Quadratmeter. Im Vorjahr waren es noch 7,30 Euro. Das entspricht einem Preisanstieg von drei Prozent – überschaubar im Vergleich zu anderen Städten.
In Mannheim zum Beispiel sprangen die Mieten im gleichen Zeitraum um acht Prozent in die Höhe, in Heidelberg um 13 Prozent.
Im Fünfjahresvergleich aber steht Saarbrücken gar nicht mehr so gut da. Zwischen 2012 und 2017 stiegen die Mietpreise um 20 Prozent – und damit schneller als in Mannheim (17 Prozent) und Heidelberg (7 Prozent).
Und dennoch: Wohnungen in Saarbrücken sind noch für weit unter zehn Euro pro Quadratmeter zu haben – in anderen Großstädten undenkbar. Wer eine Immobilie in Saarbrücken kaufen möchte, muss laut Immowelt 1.540 Euro für den Quadratmeter auf den Tisch legen.
Damit zählt Saarbrücken sogar zu den günstigsten Städten in Westdeutschland. So liegen die Kaufpreise in Städten wie Frankfurt, Hamburg oder Stuttgart jenseits der 4.000-Euro-Marke pro Quadratmeter.
In Trier, das 100 Kilometer nördlich von Saarbrücken liegt, werden 2.720 Euro fällig, in Mannheim 2.570 Euro und in Ludwigshafen 1.940 Euro. In Heidelberg sind es sogar 3.250 Euro. Innerhalb der Region ist nur Kaiserslautern ähnlich günstig wie Saarbrücken. Hier gibt es den Quadratmeter schon für 1.450 Euro käuflich zu erwerben.
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