Der Lebenslauf ist das Herzstück jeder Bewerbung. Ohne (tabellarischen) Lebenslauf keinen Job – in den meisten Fällen ist diese Formel korrekt. Bewerber sollten vor allem darauf achten, dass hier alle relevanten Qualifikationen und Fähigkeiten für das Stellenangebot zur Geltung kommen. Und sie sollten im Hinterkopf haben, dass Personalentscheider meist nicht viel Zeit haben, um Bewerbungen zu lesen und deshalb rigoros aussortieren müssen. Einen überzeugenden Lebenslauf schreiben zu können, ist zwar keine Raketenwissenschaft. Ein paar Punkte sollten Sie dabei aber trotzdem beachten. So besticht ein guter Lebenslauf vor allem durch Übersichtlichkeit, Struktur und die perfekte Akzentuierung. Alles, was Sie wissen müssen, damit Ihr Lebenslauf in der Bewerbung überzeugt…
➠ Inhaltsverzeichnis
Der Lebenslauf soll Ihre Qualifikation für die ausgeschriebene Position herausstellen. Dazu zählen Ihre Ausbildung, Kenntnisse, Erfahrungen und Erfolge. All das stellen Sie in einem möglichst übersichtlichen Profil zusammen. Mehr als zwei DIN-A4-Seiten sollte der Lebenslauf nicht umfassen. Das ist Ihre grundlegende Aufgabe. Sie ist schwierig, aber nicht unmöglich. Achten Sie auf ein angemessenes Layout und eine gute Struktur. Das gilt selbstredend nicht nur für das Lebenslauf schreiben, sondern für die gesamte Bewerbungsmappe.
Der tabellarische Lebenslauf hat sich längst durchgesetzt. Er ist übersichtlich, klar strukturiert und kann so das Profil des Bewerbers schärfen. Man könnte ihn im Netz-Jargon sogar als Listicle bezeichnen – als Liste, auf der die interessantesten Informationen sofort ins Auge springen. Tatsächlich ist der Lebenslauf der wichtigste Bestandteil der gesamten Bewerbung. Personaler lesen ihn oft als Erstes – obwohl ja eigentlich das Anschreiben obenauf liegt. Durch einen kurzen Blick auf den Lebenslauf kann man sofort sehen, ob der Bewerber die notwendigen Qualifikationen mitbringt – zumindest die formellen. Darum: Legen Sie bei der Gestaltung Ihres Lebenslaufs allergrößte Sorgfalt an den Tag. Wichtig ist, dass Sie alle relevanten Informationen zur Ausbildung berücksichtigen, Ihre besonderen Kenntnisse, Zertifikate und Hobbys. Natürlich auch Ihre Soft Skills, sofern Sie für die Stelle wichtig sind.
Der tabellarische Lebenslauf ist Usus. Das bedeutet: links die Zeitangaben, rechts die Fakten. Und verzichten Sie auf optische Spielererein. Dafür empfindet kein Personaler Wertschätzung. Sie sammeln Fakten und wollen Übersichtlichkeit herstellen – alle Ablenkungen stören da nur! Kleiner Einwand: Wenn Sie sich für eine sehr kreativen Beruf oder initiativ bewerben, dann dürfen Sie mutiger sein. Schließlich geht es ja darum, überhaupt erst die Aufmerksamkeit des Personalers zu gewinnen. Bei einer „gewöhnlichen“ Bewerbung aber: die einzelnen Stationen Ihres Werdegangs nur mit Stichworten beschreiben.
Keine Anrede, kein Gruß und auch keine Kommentare und persönliche Anmerkungen. Dafür gehört das in Ihren Lebenslauf:
All das bringen Sie in eine Reihenfolge. Und achten Sie darauf, Lücken zu füllen. Große Lücken könnten den Verdacht entstehen lassen, Sie wollten peinliche Stationen vertuschen. Lücken im Lebenslauf sind ein gefundenes Fressen für Personaler, um im Vorstellungsgespräch gezielt danach zu fragen.
Lückenlosigkeit ja, zeitliche Pedanterie nein. Soll heißen: Monatsangaben reichen im Lebenslauf vollkommen aus. Sie müssen Ihre Stationen nicht auf den Tag genau dokumentieren. Beispiel: 06/2014 – 06/2017 Ausbildung zur Bankkauffrau in der Kreissparkasse Darmstadt Achten Sie aber darauf, keine großen Lücken im Lebenslauf zu lassen. Die werfen Fragen auf – und werden vom Personaler im Jobinterview todsicher zur Sprache gebracht. Von einer Lücke spricht man aber erst ab drei Monaten. Wenn sie also zwei Monate auf Weltreise waren – geschenkt.
Was Sie unbedingt weglassen sollten:
Achten Sie darauf, den Lebenslauf auch gewissenhaft abzuschließen. Versehen Sie ihn also mit Ort, Datum und Unterschrift – das kann man als Echtheitssiegel interpretieren, welches bezeugt, das Ihre Angaben der Wahrheit entsprechen. Beachten Sie bitte auch: Falsche Angaben im Lebenslauf können auch nach Ablauf der Probezeit noch zur fristlosen Kündigung führen. Seien Sie also sorgfältig – und liefern Sie kein Futter für den Fall, dass Ihr Arbeitgeber sie später loswerden will.
Kleider machen Leute, sagt man. Im Falle einer Bewerbung trifft das natürlich auch zu – ebenso für das Lebenslauf schreiben. Laut einer Erhebung von Bochumer Wissenschaftlern ist die Optik von Bewerbungsschreiben und Lebenslauf für Personalverantwortliche ein wichtiges Entscheidungskriterium. Nur 16,2 Prozent der Befragten fanden die eingereichten Bewerbungen als optisch ansprechend. Das dürfen Sie als gute Nachricht verstehen: Mit einer schön aufbereiteten Bewerbung landen Sie relativ einfache Bonus-Punkte. Fangen Sie bei der Formatierung an. 65,3 Prozent der befragten Personaler legen Wert auf eine Formatierung nach DIN 5008. Viel wichtiger ist ihnen aber, dass das Anschreiben nicht mehr als eine Seite umfasst. Das betonten 84,1 Prozent. Was Sie unbedingt vermeiden sollten – und können: Rechtschreib- und Grammatikfehler finden 65,4 Prozent schlimm. Exakt genauso viele wünschen sich, dass der Lebenslauf übersichtlich ist. Darum ist der tabellarische Lebenslauf nach amerikanischer Form für 76,5 der beliebtere. Sie fangen also mit der aktuellen Position an und arbeiten sich dann chronologisch rückwärts. Auch erwünscht: Kurze Stichpunkte zu den wichtigsten Aufgaben und beruflichen Erfolgen. Das ist für 72 Prozent wichtig. Und noch ein Tipp aus erster Hand: Fertigen Sie ein optisch ansprechendes Deckblatt an. Das ist absolut kein Muss, aber 31,8 Pozent der Personalentscheider vergeben dafür Pluspunkte. Übrigens: Optisch ansprechend bedeutet nicht, möglichst viele Verschnörkelungen und Verzierungen einzubauen. Klarheit und Übersichtlichkeit sind Trumpf – und ein erzeugter Mehrwert.
Um Ihnen beim Gestalten, Formulieren und Strukturieren des Lebenslaufs zu helfen, haben wir hier für Sie ein paar Lebenslauf-Vorlagen als WORD-Datei erstellt, die Sie sich absolut kostenlos hier herunterladen können. Einfach auf das Vorschaubild klicken…
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Ihre beruflichen Stationen sollten im Lebenslauf nicht mehr als zwei Seiten umfassen. Das würde auch dem vorrangigen Ziel zuwiderlaufen: Übersichtlichkeit herstellen, einen schnellen ersten Eindruck ermöglichen. In der Kürze liegt die Würze – dennoch sollten Sie von Abkürzungen von Firmennamen oder einem einzelnen Stichwort zu einer Berufsstation absehen. Das wäre wiederum ZU kurz. Ein Vorteil: Schon die richtige Struktur hilft Ihnen, Übersicht zu schaffen und den Lesefluss zu erleichtern. Sie sollten vor allem Ihre Kenntnisse und Qualifikationen in einheitlicher Form präsentieren. Das ist wichtig:
Versuchen Sie auch, Lücken im Lebenslauf adäquat zu füllen. Damit sind Zeiträume gemeint, in denen Sie keiner Beschäftigung nachgingen, nicht in Aus- oder Weiterbildung waren. Bei einer Lücke, die länger als zwei Monate dauert, schöpfen Personaler den Verdacht, dass Sie arbeitslos waren. Das ist zwar keineswegs verwerflich, hinterlässt aber – leider Gottes – bei manchen einen negativen Eindruck. Füllen Sie Lücken also nach Möglichkeit mit…
Denn es gibt sehr viele Lücken, die einen nachvollziehbaren Hintergrund haben – und bei jedem auf Verständnis stoßen. Zum Beispiel:
Eine längere Erkrankung ist nichts, was man beim Lebenslauf schreiben kaschieren müsste. Sie müssen die genaue Krankheit (zum Beispiel Krebs) im Übrigen auch nicht nennen – das ist Teil Ihrer Privatsphäre. Auch die Pflege eines erkrankten Angehörigen gehört in diese Kategorie. Sie grenzen also nur den betreffenden Zeitraum ein und formulieren etwa so: „Auszeit wegen gesundheitlicher Probleme, mittlerweile vollständig genesen und einsatzbereit“. Oder: „Pflege der schwer erkrankten Mutter.“
Der Einstieg in den Beruf ist meist härter als ein späterer Umstieg. Berufseinsteiger können mit einer Schonfrist von bis zu sechs Monaten rechnen, für die der Personaler Verständnis aufbringt. Noch besser: Sie füllen die Zeit mit einem Praktikum oder einer Weiterbildung. Völlige Untätigkeit kommt nie gut an.
Das Studium brechen noch immer sehr viele junge Leute ab. Mit falschen Erwartungen gestartet, das kann passieren. Bevor Sie einen anderen Studiengang belegen können, müssen Sie sich aber wieder bewerben, auf einen freien Platz warten und die Formalitäten klären. Das beansprucht Zeit – und ist eine plausible Erklärung für eine längere Lücke im Lebenslauf. Das gilt auch, wenn Sie das Studium ganz abbrechen und sich anderweitig orientieren. Aber: Alle paar Semester sollten Sie Ihr Studienfach nicht wechseln – das wäre ein Zeichen von völliger Planlosigkeit.
Wer für kürzere Zeit arbeitslos war, muss das nicht verschweigen. Schließlich sind sie ja hinterher wieder in einer neuen Firma untergekommen. Füllen Sie die Lücke dann aber nicht mit „arbeitslos“, sondern formulieren Sie es dynamischer. Dass Sie aktiv auf Arbeitssuche, sich bemüht und Engagement an den Tag gelegt haben.
Sie schreiben die korrekte und vollständige Firmenbezeichnung. Also nicht Transformer, sondern Transformer GmbH. Auch der Firmensitz ist eine wichtige Information – beziehungsweise der Standort, an dem Sie tätig waren. Darum: Transformer GmbH, Betriebsstätte Recklinghausen.
Weitere Infos, die von Interesse sind: Die Geschäftstätigkeit des Unternehmens, die Mitarbeiterzahl und die (mögliche) Zugehörigkeit zu einem nationalen oder internationalen Konzern. Das kann etwa auch signalisieren, dass Sie in einem Unternehmen gearbeitet haben, in dem die Amttsprache Englisch war. Aber nicht ausufernd schreiben, am besten so: 12.000 Mitarbeiter weltweit, rund 250 am Standort Recklinghausen.
Welche Position haben Sie im Unternehmen bekleidet? Das sollte auf den ersten Blick klar werden. Aber: Immer mehr Positionsbezeichnungen ähneln Fantasiegebilden. Wenn das bei Ihnen auch der Fall war, dann dürfen Sie es der HR-Abteilung durchaus die Arbeit abnehmen – und den Begriff in einen verständlichen deutschen Begriff überführen. Beispiel: Sie geben nicht Ihren ehemals offiziellen Titel Logistics Supervisor an, sondern Leiter interne Logistik. Andere Möglichkeit, falls sich der Begriff nur schwer oder gar nicht übersetzen lässt: Sie ergänzen ihn durch eine kurze Beschreibung in Klammern. Also zum Beispiel so: Deal Handler (Koordination der Warenströme). Andererseits gibt es mittlerweile eine Vielzahl an englischen Positionsbezeichnungen, die landläufig bekannt sind. Ein Beispiel: der Social Media Manager. Übersetzung oder Erklärung überflüssig (oder sogar peinlich, weil sie dem Adressaten Ahnungslosigkeit unterstellt).
Nicht nur Ihre formelle Position ist wichtig, auch die Inhalte. Was haben Sie denn als Logistics Supervisor den ganzen Tag gemacht? Und über welche Erfolge und Ergebnisse durfte sich Ihr Arbeitgeber freuen? Beispiel: Leiter interne Logistik Verantwortlich für für Absackanlage, Lager, Kommissionierung, Entsorgung und Produktionsplanung 16 Mitarbeiter Aufbau der neuen Logistikabteilung Aufbau einer rollierenden Absackreihenfolgeplanung mit Leistungsdokumentation Verdreifachung der Absackleistung durch Einführung eines Vollkontischichtsystems Einführung eines TPU-Recycling-Konzepts, dadurch Kostenreduzierung um 35 Prozent Nochmal: Keine Prosa, sondern kurze und prägnante Ansagen im Telegrammstil. Nur Stichpunkte! Irrelevantes oder semi-Wichtiges gerne auch weglassen.
Kennen Sie das? Am Anschreiben feilen Sie tagelang, formulieren hin und her, stecken viel Energie hinein. Den Lebenslauf aber haken sie hinterher schnell nach Schema F ab. Credo: Copy and paste – passt schon. Fehler! Seien Sie in punkto Lebenslauf schreiben genauso sorgfältig wie beim Anschreiben – oder sogar noch pingeliger! Der Lebenslauf ist vermutlich der wichtigste Einzelbestandteil Ihrer Bewerbung. Hier zeigt sich, ob Sie den Cut machen – oder vorab aussortiert werden. Erst im nächsten Schritt wird das Anschreiben interessant. Diese Fehler beim Lebenslauf schreiben sollten Sie vermeiden:
Diese Fehler im Lebenslauf kommen bei Layout und Gestaltung oft vor:
Darauf gibt es nur eine Antwort: Nein! Bei falschen Zeugnissen oder gekauften Doktortiteln handelt es sich nicht um Bagatellen, sondern um Betrug. Wer der Urkundenfälschung überführt wird, riskiert eine fristlose Kündigung – auch dann, wenn Sie die Stelle schon sehr lange innehaben. Auch zivilrechtliche Konsequenzen sind nicht ausgeschlossen. Darum: Bleiben Sie ehrlich. Das heißt nicht, dass Sie Ihrem Arbeitgeber in spe jedes Geheimnis auf die Nase binden müssen. Was Sie im Lebenslauf zum Beispiel NICHT erwähnen müssen:
Gegen kosmetische Eingriffe ist also nichts einzuwenden – so lange Sie bei der Wahrheit bleiben. Die kann etwa so aussehen: Wenn Sie schon nicht für den Marktführer geabreitet haben, dann eben für „eines der fünf größten Unternehmen der Branche“. Auch damit darf man ruhig ein wenig angeben. PS: Mehr dazu finden Sie auch im Youtube-Kanal der Karrierebibel.